Bürgerinitiative "Kein Asphalt auf dem Königsseer Fußweg" 

 

Aktuelle Stellungnahme der Initiative 

(Vortrag auf der Gemeinderatssitzung Schönau am Königssee am 09.05.2023)

 

Herr Bürgermeister, Damen und Herren aus der Verwaltung, Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, und interessierte Zuhörer, guten Abend alle miteinander.


Meine Name ist Anne Egger und ich darf zusammen mit Manfred Doetsch zum Bürgerantrag sprechen.

Der Bürgerantrag kam zustande, weil viele Bürger der Gemeinde kein Verständnis für die Asphaltierung des Wander- und Radweges haben.

Wir haben bereits einen wunderbaren Weg, der weit über die Gemeindegrenzen durch die Auszeichnung vom DVV bekannt ist. Warum soll dieser Weg zerstört werden und damit eine touristische Attraktion verloren gehen? Wir leben doch von unseren Gästen.

Viele Radfahrer fahren lieber auf dem gekiesten Belag. Aus Gründen der Naturverbundenheit, aber auch einfach deshalb, weil sie ihre Räder im Winter möglichst wenig Salz aussetzen möchten. Und ein asphaltierter Weg müsste gesalzen werden, denn Asphalt ist im Winter und sogar schon in der Übergangszeit, mit dem ersten Frost, sehr viel rutschiger als ein gekiester Weg.

Der sogenannte „Alltagsradweg“, der für die arbeitende Bevölkerung als Alternative zum Auto gedacht wäre, wird hier immer mit der Asphaltierung verbunden. Unser Weg wird aber auch zu einem großen Teil von Touristen genutzt. Vom ADFC gibt es wunderbare Beispiele, die zeigen, dass auf die Charakteristiken von Landschaften Rücksicht genommen wird und diese Wege trotzdem ausgezeichnet werden:

Fußgänger und Wanderer würden bei der geplanten Lösung eindeutig benachteiligt: In den Engstellen bei der Gärtnerei Sommer und auf den Brücken müssen die Fußgänger auf Asphalt gehen. Die höhere Geschwindigkeit der Radfahrer auf einer Asphalttrasse steigert zudem die Gefahr für alle Wegbenutzer. Nach unseren Informationen werden die neu zu schaffenden Trassen für die Fußgänger im Winter nicht geräumt. D.h. Fußgänger müssten auf blankem gesalzenem Asphalt mit den Radfahrern zurechtkommen. Gar nicht zu sprechen von Familien und Spaziergängern mit Hunden.

 

Nach unserer Kenntnis wartet das Landratsamt, die „untere Naturschutzbehörde“, noch auf Unterlagen zur endgültigen Bewertung. Eine erste Stellungnahme sieht das Vorhaben kritisch. Insbesondere die Versiegelung des gekiesten Weges und die mögliche Verschandelung der Landschaft. Auch die Biotopfrage ist zu klären.

Zur Finanzierung des ganzen Projekts und den Investitionen für die Asphaltierung haben wir trotz unserer Nachfragen keine verwertbaren Informationen erhalten. 
Wie wir erfahren haben, ist die große Brücke über die Ache von Förderungen ausgeschlossen und muss voll auf Kosten der Gemeinde saniert werden. Wenn von 6-stelligen Beträgen gesprochen wird, ist unbekannt, wofür diese eingeplant sind.

Wie wir in Erfahrung bringen konnten, wird versucht Förderungen zu bekommen, aber ob es diese geben wird, und wenn ja, wofür und in welcher Höhe, ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig offen. Nicht in Erfahrung bringen konnten wir, ob die Asphaltierung des geplanten Radweges tatsächlich Bedingung für eine Förderung zur Erneuerung der Höllgrabenbrücke ist. Dies ist aus unserer Sicht eine reine Zweckbehauptung, um die Zustimmung zur Asphaltierung zu vergrößern.

Wir hätten alle vorgetragenen Punkte noch viel ausführlicher behandeln können und wir hätten auch noch viel mehr, sehr gute Argumente gegen eine Asphaltierung vorzubringen, doch ist dies im vorgegebenen zeitlichen Rahmen nicht möglich.

Den „Königsseer Fußweg“ zu asphaltiert ist völlig unnötig! Erhaltet diese landschaftliche und touristisch relevante Idylle! Bitte stimmt für unseren Bürgerantrag! DANKE!

Fragen Manfred Doetsch an Bürgermeister und Gemeinderat (vom Bürgermeister nicht zugelassen):

  • Wo steht, dass ein Alltagsradweg asphaltiert werden muss?
  • Wo steht, dass es eine Förderung für die Brückensanierung Höllgraben nur bei gesamter Radweg-Asphaltierung gibt?
  • Kostenschätzung Sanierung Höllgrabenbrücke?
  • Kostenschätzung Asphaltierung?